Coronavirus

Wer hätte gedacht, dass alles so kommt? Wer hätte vermutet, dass die Welt plötzlich den Atem anhält? Wer hätte geglaubt, dass nichts mehr selbstverständlich ist? Über Nacht. Die Angst räumt Geschäfte leer. Die Notwendigkeit riegelt Ortschaften und Täler ab. Die Krise schließt Betriebe und Schulen. Verunsicherung geht um. Auf Plätzen. In öffentlichen Verkehrsmitteln. In Köpfen. Gespenstisch. Kriegsgewinnler treiben ihr Unwesen. Die Stunde der Boulvardjournaille schlägt. Verschwörungstheoretiker reiten auf ihrer Welle der drohenden Apokalypse. So viele Sorgenfalten auf der Stirn. Sie waren nicht vorsehbar. Aber auch das nicht: Solidarität ist noch möglich. Kein leeres Wort. Gelebte Praxis. In einer Gesellschaft voller Egoismen. Zeit, Ruhe zu finden. Raum, runter zu kommen. Daheimbleiben als Gelegenheit zur Kommunikation. Isolation als Möglichkeit, sich näher zu kommen. Sozial. Menschlich. Und überhaupt. Zusammenrücken. Wieder miteinander reden. Sich beistehen. Helfen. Normale Dinge tun. Helden werden geboren. Sie trotzen dem Chaos. Halten dagegen. Mutig. Engagiert. Selbstlos. Und sowieso: Die Erkenntnis, dass wir alle gleich sind. Das Virus kennt keine Bankkonten, Aktienfonds oder Einkommensgrenzen. Wir alle sind Könige in seinen Augen. Oder halt Bettler. Irgendwie gerecht, auch wenn es weh tut, Schmerzen bereitet. Hilft ja nichts. Machen wir das Beste daraus. Nehmen wir es an. Als Geschenk. Als Inspiration. Als Pause zum Nachdenken. Über unsere Ziele, unsere Werte, unsere Einstellungen. Jede Krise ist eine Chance. Jeder Rückschlag bringt Fortschritt. Jede Träne weicht einem Lächeln. Wer hätte sich das ausmalen können vor ein paar Wochen? Reset. Back to the roots. Neubeginn. Um die Zukunft besser zu gestalten. Eine schöne Vorstellung. Romantisch. Idealistisch. Träumerisch. Vielleicht. Dennoch: Hoffnung darf nicht begraben werden, Verantwortung kein Pflichtprogramm sein, Dankbarkeit kein flapsiger Begriff. Glauben wir an uns. Ziehen wir die richtigen Schlüsse. Das Leben ist schön. Trotz allem.

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